19.01.2021

Steam Punk

Was ist ein „Steam Punk“? Das ist gar nicht so leicht zu erklären. „Steam“ heißt Dampf und verortet die Steam Punks in die Zeit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert, als die Dampftechnik erfunden wurde. Sie kombinieren den viktorianischen Kleidungsstil mit technischen Symbolen wie Zahnrädern, Taschenuhren, Werkzeugen, kleinen Maschinen, antiken Waffen und altertümlichen Schutzbrillen. Typisch für Steam-Punk-Frauen sind Röcke oder Kleider mit Unterröcken, Korsetts, elegante Handschuhe und eine Kopfbedeckung. Als Oberbekleidung dienen oft Reit- oder Fliegerjacken. Viele Steam-Punk-Frauen stellen typische Männerberufe wie Pilot, Luftpirat oder Ingenieur dar.

Martina Schuler aus Dauchingen ist eine solche Steam- Punk-Frau. Die 42-Jährige kam über das Sammeln von Dirndl und den Kauf eines historischen Damenkleides im Stil des 19. Jahrhunderts zum Steam-Punk-Stil: „Mir hat gut gefallen, dass man sehr frei in der Ausgestaltung ist und auch nicht so viel Geld investieren muss.“ Viele Steam-Punks werden auf dem Flohmarkt fündig oder basteln Bestandteile ihres Kostüms selbst: „Ich habe meine Hüte alle selbst gestaltet, sind alles familiäre Erbstücke.“ In ihrem Kleiderschrank finden sich darüber hinaus fünf Korsetts, 20 bis 30 Blusen und diverse Unterröcke.

Als Steam-Punk besucht Martina Schuler normalerweise Events in ganz Deutschland: „Es gibt viele Gelegenheiten wie beispielsweise historisches Schlittschuhlaufen, Picknicks anno 1900  und leerstehenden Luxus-Hotels wie der „Waldlust“ in Freudenstadt. Wegen Corona fand die Steam-Punk-Saison 2020 quasi nicht statt. Die 42-Jährige nutzte die Zeit für Ausbesserungsarbeiten am Kostüm – und hofft auf 2021.

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