20.01.2021

KLÄRSCHLAMM WIRD UMWELTFREUNDLICH VERWERTET

NEUE VERLADESTATION OPTIMIERT GESAMTPROZESS

Die Rottweiler Kläranlage des ENRW Eigenbetriebs Stadtentwässerung ist landesweit bekannt für ihren Beitrag zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. So wird der anfallende Klärschlamm in einer Biogasanlage in Bochingen getrocknet und kann dann als regenerativer Brennstoff verwendet werden. Die Asche dient zur Herstellung des Baustoffes Zement. Ab sofort sorgt eine neue 14 Meter hohe Verladestation auf der Kläranlage für eine effektivere Beladung der Transportfahrzeuge.

Etwa 3.319 Tonnen getrockneter Klärschlamm fallen in der Rottweiler Kläranlage jährlich an. Damit ließen sich rund 1.845 Badewannen befüllen. Nahezu täglich wird der Klärschlamm zu einem Bochinger Biogasheizkraftwerk gebracht, um dort durch die Abwärme der Anlage getrocknet zu werden. Seit einigen Wochen verläuft die Beladung der Transportfahrzeuge durch die neue Verladestation deutlich komfortabler.

Bevor der Klärschlamm ins Silo gelangt, entzieht ihm eine sogenannte „Kammerfilterpresse“ etwa ein Drittel des enthaltenen Wassers. Für den Abtransport positionieren die Fahrer ihre LKW direkt unter der neuen Schlammverladestation: „Per Display lässt sich die exakte Menge, welche aus dem Verladesilo direkt auf den LKW geladen werden soll, bestimmen“, erklärt Markus Müller, Leiter des Kläranlagen-Teams.

Ein nächtlicher Großtransport mit Polizeibegleitung war nötig, um die neue Anlage nach Rottweil zu bringen. Bis zu diesem Zeitpunkt gestaltete sich die Verladung für alle Beteiligten deutlich mühsamer: „Der Klärschlamm wurde früher in containerähnlichen Behältern gelagert und von uns zum Verladeplatz geschoben. Die LKW-Fahrer mussten ihre Fahrzeuge für die Verladung exakt vor den Behältern positionieren.“ Dieses umständliche Prozedere gehört nun der Vergangenheit an.

Zum Hintergrund: Seit dem Jahr 2017 darf Klärschlamm nicht mehr auf den Feldern ausgebracht werden. Daher wird dieser im Sinne einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft getrocknet und als regenerativer Brennstoff in einem Zementwerk verwendet. Die so entstandene Asche lässt sich für die Zementherstellung verwenden.