08.07.2020

Für Plastikmüll wird's zappenduster

Freibad Rottweil setzt ab sofort auf nachhaltiges Besteck und Geschirr

Es ist kurz nach 20 Uhr. Die letzten Badegäste haben das Freibad Rottweil gerade verlassen. Zwei Männer ausgestattet mit Zangen und großen Säcken durchkämmen das Gelände. Die beiden Mitarbeiter der Firma Dörr Hausmeisterservice sammeln Müll. Seit 15. Juni hat das Freibad Rottweil unter strengen Auflagen und Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet. Auch wenn die Anzahl der Badegäste pro Schicht auf maximal 800 begrenzt ist: Viel Abfall fällt trotzdem an.

Vor Corona war das Müllaufkommen natürlich deutlich größer: Plastikverpackungen, leere Dosen, Servietten oder Plastiklöffel wurden oft achtlos auf den Grünflächen zurückgelassen. Negativrekord bislang: 18 Müllsäcke mit je 240 Liter Fassungsvermögen an einem Abend.

Die stetig wachsenden Müllberge haben Steven Ulrich, Abteilungsleiter Bäder, und seinem Team keine Ruhe gelassen. Das EU-Gesetz zum Verbot von Einwegplastik, welches 2021 in Kraft tritt, tat sein Übriges. So fackelten die Verantwortlichen des Freibads Rottweil nicht lange: „Plastikbesteck und Einweggeschirr gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Stattdessen kommen nun innovative, ökologische Lösungen zum Einsatz.“

Kühle Getränke können die Gäste ab dieser Badesaison mit Trinkhalmen aus Papier genießen. Kaffee und Slush gibt es fortan in recyclebaren Pappbechern. Speisen werden auf Snack-Schalen aus Karton sowie mit Holzbesteck serviert. Nach wie vor kommen für die beliebten Pommes essbare Waffelschalen zum Einsatz. „Mit diesen Maßnahmen gehen wir mit gutem Beispiel voran und setzen ein deutliches Zeichen für den Umweltschutz“, so Ulrich.

Darüber hinaus appelliert der Bäderleiter jedoch auch an das Umweltbewusstsein der Badegäste: „Uns würde es die Arbeit enorm erleichtern, wenn jeder seinen Müll in den dafür vorgesehenen Abfalleimern entsorgen würde.“

Badespaß mit Einschränkungen? Das geht!

Seit 15. Juni hat das Freibad Rottweil unter strengen Hygieneauflagen geöffnet. Hier die wichtigsten Informationen für einen sicheren Badeaufenthalt:

→ Zwei-Schichtbetrieb täglich jeweils von 8 bis 13.30 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr
→ pro Schicht sind maximal 800 Badegäste erlaubt
→ pro Becken ist die Personenzahl ebenfalls begrenzt
→ Kinder unter zehn Jahren dürfen nur mit einem Erwachsenen ins Bad
→ auf 40.000 Quadratmeter Liegewiese ist Abstand halten ohne Probleme möglich
→ unter www.aquasol-rottweil.de/de/Freibad-Rottweil kann jederzeit die aktuelle Anzahl der Badegäste abgerufen werden. Die Webcam zeigt außerdem eine aktuelle Aufnahme der Beckenlandschaft.