22.10.2020

00:32

Leise schließt Martin Raible die Haustür. Frau und Kinder schlafen. Zurück vom nächtlichen Feuerwehreinsatz geht der 42-Jährige nicht sofort ins Bett: „Man ist noch zu aufgewühlt und könnte sowieso nicht gleich einschlafen.“ Drei bis vier Mal pro Monat piepst das kleine Gerät zur Einsatzalarmierung zu Zeiten, in denen andere Menschen selig schlummern. Manchmal ist es nur ein Fehlalarm in einem der rund 80 Gebäude, die im Rottweiler Stadtgebiet mit Brandmeldeanlagen ausgestattet sind. Doch in der Regel geht es um Menschenleben. „Personenrettung“ wie es bei der Feuerwehr heißt. Vorrangig bei schweren Verkehrsunfällen. Speziell am frühen Sonntagmorgen, wenn junge Leute auf dem Heimweg sind. Oft berauscht und nicht mehr Herr ihrer Sinne. Aber auch Brände, technische Hilfeleistungen oder etwa die Bergung von Personen können zu den nächtlichen Aufgaben zählen.

Als einer von fünf eingesetzten Zugführern ist Martin Raible ein „alter Hase“ bei der Rottweiler Feuerwehr. Und meistens ganz vorne mit dabei. Er trägt die Verantwortung von drei bis vier Fahrzeugen, je nach Einsatz. Bei einem Verkehrsunfall beispielsweise sind die Aufgaben exakt verteilt: „Die Feuerwehrleute im ersten Fahrzeug kümmern sich um Personenrettung und Erste Hilfe. Das zweite Fahrzeug ist für Brandschutz und Verkehrsabwicklung zuständig, das dritte unterstützt je nach Bedarf.“

Seit 30 Jahren opfert der Teamleiter Energiedienstleistungen bei der ENRW seine Freizeit für Übungsdienste, Sitzungen und Einsätze: „Das ist mein Beitrag für die Gesellschaft. So kann ich anderen Menschen helfen. “ Ein zeitraubendes Hobby: „Neben Familie und Beruf bleibt da kaum Zeit für weitere Aktivitäten.“ Martin fasziniert die komplexe Technik bei der Feuerwehr. Er schätzt die Kameradschaft und mag die Herausforderung: „Kein Einsatz ist wie der andere.“ Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann wird man nicht nach einem Schnupperabend. Grundausbildung, Atemschutzausbildung sowie Erste-Hilfe-Kurs müssen absolviert und jeweils mit Prüfungen erfolgreich abgeschlossen werden. Danach wird der Nachwuchs schrittweise ins Einsatzgeschehen integriert.

Ohne Martin und seine derzeit 240 Feuerwehrkameraden – übrigens zählen mittlerweile zur Rottweiler Feuerwehr 16 Frauen – müsste die Stadt laut Feuerwehrgesetz eine bestimmte Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern zwischen 18 und 45 für den Feuerwehrdienst zwangsverpflichten. Fakt ist: jede Kommune muss eine Feuerwehr vorhalten. Umso dankbarer zeigen sich die Verantwortlichen gegenüber Arbeitgebern, welche ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit für Feuerwehreinsätze freistellen. Als besonders vorbildlich in dieser Hinsicht erweist sich seit Jahrzehnten die ENRW Energieversorgung Rottweil. Mit derzeit rund neun aktiven Feuerwehrleuten aus Rottweil, aber auch der gesamten Region leistet der regionale Energieversorger auch in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag fürs Gemeinwohl und die Daseinsvorsorge. Als Zugführer kann Martin das mit Nachdruck bestätigen: „Wenn von rund 40 Feuerwehrleuten in einer Bereitschaftsgruppe etwa die Hälfte auswärts arbeitet, sind wir sehr froh, dass die ENRW vor Ort unsere Arbeit so toll unterstützt!“

Mittlerweile hat Martin die Bilder und Eindrücke vom gerade beendeten Einsatz einigermaßen „verdaut“ und in den Schlaf gefunden. Morgen früh wird der Wecker keine Gnade kennen. Und Martin steht den ENRW-Kunden als Energieberater wie gewohnt kompetent und freundlich zur Verfügung.

ENRW VON INNEN

Martin Raible ist Teamleiter für den Bereich Energiedienstleistungen. Er ist zuständig für Energieberatungen, Energieausweise und Förderprogramme. Als Sachverständiger berechnet und begleitet er energetische Sanierungen oder Neubauten – für Privatleute, Kommunen und Unternehmen. Für den Bau größerer Heizanlagen der ENRW übernimmt er den Kundenkontakt und die Konzeptentwicklung. Innerhalb der ENRW ist Martin Raible für das Energiemanagement- und Umweltmanagementsystem zuständig.

Bild v.l.n.r.: Martin Raible, Thomas Müller, Patrick Jäger, Sebastian Votteler, Michael Kopf, Markus Müller und Fabian Walz arbeiten alle bei der ENRW Energieversorgung Rottweil und engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Fotograf: Patrick Jäger, ENRW-Monteur