25.03.2020

WASSERMARSCH

Laufschuhe statt Lunch, Natur statt Nahrung, Sauerstoff statt Schweinebraten - für Wolfgang Kopp bedeutet Mittagspause seit Jahrzehnten Bewegung an der frischen Luft. „Ich habe schon im Studium festgestellt, dass mir persönlich eine größere Mahlzeit zur Mittagszeit mehr schadet als nützt. In der Folge arbeitet vor allem mein Magen und nicht mein Hirn. Aus diesem Grund nehme ich nur ein wenig Obst zu mir und gehe raus“, sagt der 54-Jährige. Als Abteilungsleiter trägt er die Gesamtverantwortung für den kaufmännischen Service der Energieversorgung Rottweil (ENRW). Dazu zählen Finanz- und Rechnungswesen, Anlagenbuchhaltung, Einkauf und Controlling. „Es ist überwiegend eine sitzende Tätigkeit, desto wichtiger ist mir der halbstündige Spaziergang zwischen 12 und 13 Uhr.“

Der Marsch zur Mittagszeit bei jeder Witterung gehört seit Jahrzehnten zum beruflichen Alltag von Wolfgang Kopp. Beim derzeitigen Unternehmensstandort der ENRW trifft er in dieser Beziehung auf ideale Bedingungen: „Unser Verwaltungsgebäude liegt idyllisch genau am Neckar, umgeben von viel Natur.“ Und da auch noch zufällig ein Spazier- und Radweg direkt am Fluss quasi hinterm Gebäude beginnt, war es für den passionierten Blasmusiker bei Stellenantritt vor fünf Jahren keine Frage, wo es täglich lang gehen soll.

Mittlerweile kennt er nicht nur den Weg wie seine Westentasche, sondern auch zahlreiche Bewohner und Nutzer desselben: „Man sieht Ringelnattern, Graureiher, Eichhörnchen und sogar Fische. Man kennt Spaziergänger, Hunde und Herrchen beim Namen, und man registriert sofort, wenn etwas nicht stimmt.“ Ein verirrter LKW oder ein umgestürzter Baum lässt Wolfgang Kopp nicht kalt. Den Brummi-Fahrer zeitaufwändig zurück auf die Straße zu dirigieren ist das eine, den Baum der richtigen Stelle zu melden ein anderes. Keine Frage, dem Finanzexperten ist die kurze Passage entlang des Neckars ans Herz gewachsen. Umso mehr bedauert er mit einem Augenzwinkern, dass die ENRW aufgrund der Landesgartenschau 2028 den Standort irgendwann in den nächsten Jahren verlassen wird: „Das trifft mich hart!“