25.03.2020

MEAL PREPPING

Melissa Schenk macht meist gegen 12.30 Uhr Mittagspause. Stets führt ihr Weg in die Teeküche, um in der Mikrowelle die zuhause vorgekochte Mahlzeit warm zu machen. Im Winter und bei schlechtem Wetter isst sie im Aufenthaltsraum meist zusammen mit Kolleginnen und Kollegen. Die 26-Jährige lebt in Geislingen bei Balingen und absolviert derzeit ein sogenanntes „Volontariat“ im Bereich Unternehmenskommunikation der Energieversorgung Rottweil (ENRW). Es handelt sich um eine zweijährige Ausbildung, die das theoretische Wissen ihres Studiums der Politikwissenschaften um berufliche Praxis erweitert.

Wie viele Menschen ist auch Melissa Schenk überzeugt von „Meal Prepping“. Im Grunde steckt hinter diesem Food-Trend nichts weiter als das gute alte Vorkochen. Dessen Renaissance wurde jedoch durch Fitness-Freaks ausgelöst, die durch das „Meal-Prepping“ ganz genau im Blick haben, welche Lebensmittel und Nährstoffe sie in welcher Menge zu sich nehmen. Dieses Wissen spielt auch für die Volontärin eine große Rolle: „Ich koche sehr gerne und ernähre mich möglichst ausgewogen. Wenn man selbst kocht, weiß man halt, was auf den Teller kommt. Ich esse lieber mittags eine warme Hauptmahlzeit und abends nur noch eine Kleinigkeit, deswegen nehme ich mein Essen zur Arbeit mit und wärme es dort auf.“

Vor dem Wocheneinkauf hat sie die Gerichte für die kommenden Tage schon im Kopf. Obst und Gemüse bezieht Melissa Schenk von einem Hofladen, die restlichen Lebensmittel kauft sie im Supermarkt. Gekocht wird nach Rezept, „damit die Gerichte auch gelingen.“ Ihr absoluter Klassiker ist Blumenkohl-Curry mit Kokosmilch und Reis. Das lässt sich gut aufwärmen und eignet sich auch zum Einfrieren. Nudeln mit verschiedenen Soßen und Gemüse kocht die 26-Jährige auch häufig. Außerdem gibt es je nach Jahreszeit im Sommer manchmal Spargel und im Herbst ab und zu Gerichte mit Kürbis.

„Oft nutze ich das Wochenende, um vorzukochen“, sagt die junge Frau. Ihr Arbeitsplatz bei der ENRW in Rottweil liegt naturnah am Neckar. Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants in der direkten Umgebung gibt es keine. Würde sie anders verfahren, wenn der Arbeitsplatz in der Innenstadt wäre? „Wahrscheinlich würde ich dann schon hin und wieder essen gehen oder was beim Bäcker holen, weil es einfach bequemer ist. Aber es würde definitiv nur eine Ausnahme sein.“