25.03.2020

DIABETES TYP 1

Arnulf Ziegler muss seine Mittagspause exakt planen. Der gelernte Maurer arbeitet seit 36 Jahren bei der Energieversorgung Rottweil (ENRW) und unterstützt tatkräftig die Strom-Monteure und den Haustechniker. Im Jahr 2000 ist bei dem heute 55-Jährigen die Zuckerkrankheit Diabetes Typ 1 festgestellt worden. Seitdem begleitet ihn immer ein kleiner Beutel mit Insulin. Per Katheter kommt das Hormon über den Bauchraum in den Blutkreislauf und senkt den Blutzuckerspiegel. Speziell bei der Nahrungsaufnahme gelangt schnell viel Zucker ins Blut. Bei gesunden Menschen reguliert das körpereigene Insulin den erhöhten Blutzuckerspiegel. Bei Arnulf Ziegler kommt das Insulin von außen.

Damit er sofort bemerkt, wenn der durchs Insulin stets gesenkte Blutzuckerspiegel unter den Richtwert von 80 Milligramm sinkt, befindet sich ein Mini-Sensor unter der Haut im Oberarm. Dieser misst ständig und übermittelt den aktuellen Wert aufs Handy via App. Speziell bei körperlicher Arbeit rauscht der Wert abwärts und Ziegler muss etwas zu sich nehmen, einen Apfel, einen Fruchtsaft oder einen Müsli-Riegel. Eine Unterzuckerung würde sich mit Schwindel ankündigen und könnte schnell bedrohliche Formen annehmen. Steigt der Blutzuckerspiegel unverhältnismäßig, weiß der ENRW-Mitarbeiter, dass irgendwas mit seinem Körper nicht stimmt. In diesem Fall muss er einen Arzt aufsuchen, um die Insulinzufuhr neu einzustellen.

Abhängig von der eingestellten Insulinzufuhr heißt es für den 55-Jährigen, seine Mahlzeiten exakt zu planen, sprich den Anteil an Kohlenhydraten täglich zumindest grob zu berechnen. Mittags gibt es meist zwei Scheiben Brot, ein Stück Paprika, einen Naturjoghurt sowie eine Scheibe Fleischkäse, die aber keine Kohlenhydrate enthält und somit auch nicht zählt.