25.03.2020

HUNDELEBEN

Für Ikarus und Daniel gibt es keine klassische Mittagspause etwa von 12 bis 13 Uhr. „Darauf können die Einsätze und unser Schichtdienst keine Rücksicht nehmen“, sagt das Mitglied der Polizeihundestaffel mit Sitz in Rottweil. Die Pause wird dann gemacht, wenn es die Einsatzlage zulässt. Natürlich gibt es zwischendurch mal eine Kleinigkeit für den Menschen und ein Mini-Leckerli fürs Tier: „Das ist ausreichend für uns.“

Ikarus ist ein belgischer Schäferhund, sieben Jahre alt und rund 35 Kilogramm schwer. Während der Dienstzeit bekommt er grundsätzlich kein Futter, da die erforderliche Verdauungspause nicht gewährleistet werden kann: „Ich füttere den Hund abends, danach kann er sich ausruhen“, erklärt Daniel. Anders sieht es mit dem Gassi gehen aus. Mehrmals täglich dreht der 45-Jährige mit Ikarus eine Runde. Abends und am Wochenende lebt der landeseigene Vierbeiner in der Familie des Polizeikommissars und ist „ein ganz normaler Hund“.

Dabei liest sich seine Biographie durchaus spannend. Im Alter von zweieinhalb Jahren kam Ikarus zur Polizeihundestaffel. Zuvor wurde er vom Ausbildungsleiter auf seine Diensttauglichkeit überprüft. Nach einer Vorbereitungszeit absolvierte er zusammen mit Hundeführer Daniel zunächst einen elfwöchigen Lehrgang zum Schutzhund. Zum Lernstoff zählten das Aufspüren von Personen, die Verfolgung flüchtender Täter oder das Vereiteln eines Überfalls. Die erfolgreiche Grundausbildung wurde nach einiger Zeit durch die Spezialisierung zum Rauschgiftspürhund ergänzt.

In den vergangenen Jahren haben Ikarus und Daniel schon so manchen Einsatz gemeistert: Diebesgut aufgespürt, Randalierer in Zügen gestellt, Rauschgift erschnüffelt oder Fußballspiele mit problematischen Fans überwacht. Dazwischen wird regelmäßig trainiert und Streife gefahren.