10.01.2022

Energiemärkte

ENRW-Kunden sind noch gut bedient

In den vergangenen Monaten sind die Energiepreise explodiert. Viele Menschen fragen sich, warum. ENRW-Geschäftsführer Christoph Ranzinger erläutert die Ursachen und stellt dar, warum ENRW-Kunden von der klugen Einkaufspolitik des regionalen Energieversorgers profitieren.

1. Warum sind die Energiepreise so massiv gestiegen?

Die Ursache für diese Entwicklung liegt an mehreren preistreibenden Faktoren: Der ungewöhnlich lange vergangene Winter und die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas im Zuge der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie spielen hier eine Rolle. Zudem mussten aufgrund der schwachen Windeinspeisung mehr Gaskraftwerke Strom erzeugen.

Neben den Großhandelspreisen wirkt sich auch der von der Bundesregierung eingeführte jährlich steigende nationale CO2-Preis auf die Endkundenpreise für Heizenergie aus. Der CO2-Preis ist wie geplant von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 gestiegen. Für Erdgas bedeutet das einen Anstieg von 0,55 ct/kWh auf 0,65 ct/kWh (brutto) für 2022. Die Bundesregierung möchte mit dem CO2-Preis Anreize für ein umweltschonendes Verhalten setzen.

2. Wie wirken sich die gestiegenen Energiepreise auf die ENRW Energieversorgung Rottweil aus?

Die Beschaffungsstrategie der ENRW für Strom und Gas basiert auf einer langfristigen Aufteilung der zu beschaffenden Mengen mit unterschiedlichen Einkaufzeitpunkten, entsprechend den jeweils hinterlegten Vertragslaufzeiten der eigenen Lieferverträge. Durch diese Risikostreuung können kurzfristige extreme Preisanstiege für die Bestandskunden geglättet bzw. abgemildert werden. Dauern die Preisanstiege über einen längeren Zeitraum an und verharren auf einem hohen Niveau muss auch die ENRW die Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben

3. Wie reagieren die ENRW-Kunden?

Die Preisanpassungen wurden überwiegend positiv aufgenommen. Im Allgemeinen profitieren unsere Kunden von unserer vorausschauenden und langfristigen Beschaffung. So konnten wir die aktuell starken Preisanstiege an der Gasbörse deutlich abmildern und den Preisanstieg für unsere Kunden spürbar reduzieren. Für die Vertragskunden im Strom ist es uns sogar gelungen, die Preise zu reduzieren. Während zahlreiche Wettbewerber die Preise an die Preisentwicklung der Großhandelsmärke angepasst haben, gibt die ENRW die Preisvorteile der Beschaffungsstrategie an ihre Kunden weiter.

Durch unsere attraktiven Konditionen konnten wir bis zum Jahreswechsel eine Vielzahl neuer Kunden begrüßen. Leider ist ein seriöser Preisvergleich auf den Preisportalen oft schwierig. Denn im Gegensatz zu potenziellen Einsparungen zum Grundversorger werden Mehrkosten für die Kunden auf den Portalen nicht transparent dargestellt. Dies liegt auch daran, dass die ENRW keine Provisionszahlungen an die Portale vornimmt.

4. Was ist, wenn ein Energieversorger seine Versorgung kurzfristig einstellt? Müssen Sie dann seine Kunden übernehmen? Gab es das jetzt schon häufiger?

Als Grundversorger müssen wir Haushaltskunden im Rahmen der Grund- und Ersatzversorgung beliefern. Bis zum Jahreswechsel hatten immer mehr Energiediscounter die Belieferung entweder durch Insolvenz oder durch Abmeldung der Kunden eingestellt. Für die Gaskunden waren wir deshalb gezwungen, mit Wirkung zum 3. Dezember 2021 einen separaten Grundversorgungstarif für alle Neukunden einzuführen. Beim Strom konnten wir dies bislang über die bestehenden Tarife abbilden.

Häufig basiert das Modell von Discountern auf kurzfristiger Beschaffung von Energie. Für Nicht-Haushaltskunden (gewerblich- oder landwirtschaftlicher Bedarf) ist die Pflicht zur Belieferung von mehreren Faktoren abhängig. Eine Versorgungspflicht im Rahmen der gesetzlichen Ersatzversorgung besteht ggf. für einen Zeitraum von drei Monaten. Für größere Industriekunden besteht unter bestimmten Voraussetzungen gar keine Versorgungspflicht. Gerade in solch schwierigen Zeiten zahlt sich ein seriös handelnder Partner wie die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG aus. Wir stehen mit attraktiven Preisen an der Seite unserer Kunden.

5. Wie glauben Sie, geht es in Zukunft weiter? Was könnte Abhilfe schaffen?

Das gleicht einem Blick in die Glaskugel, die wir gerne hätten. Mit dem Ende des Winters sollte sich das extreme Preisniveau wieder etwas beruhigen. Entscheidend hierfür ist die allgemeine Versorgungslage mit Erdgas sowie die Entwicklung rund um die Genehmigung der Unterwasser-Gasleitung „Nord Stream 2“. Aller Voraussicht nach aber dürften die Energiepreise auf einem spürbar höheren Niveau als vor Corona verharren.