12.04.2022

Energiezufuhr

durch Ernährung

Sandra Badun litt als Kind, Jugendliche und junge Frau jahrelang. Sie fühlte sich oft kraftlos und erschöpft, hatte oft Bauch- und Magenschmerzen, Darmprobleme sowie unreine Haut. Mit den Jahren entwickelte sich eine Pollenallergie. Und die Leidensgeschichte ging noch weiter: die Unverträglichkeit von Kernobst und Baumnüssen wurde erfolglos mit Spritzen behandelt. Ab Mitte 20 verursachten zusätzlich Laktose und Gewürze Beschwerden. Mit fast 30 Jahren entdeckte die gebürtige Sächsin dann die Paleo-Ernährung. Diese orientiert sich an Lebensmitteln, die vermutlich bereits in der Steinzeit verfügbar waren: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte sowie Obst und Gemüse. Auf Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker oder Milchprodukte hingegen wird komplett verzichtet. Es dauerte nicht lange und Sandra Baduns Beschwerden nahmen spürbar ab. Ein Aha-Erlebnis, das ihr gesamtes weiteres Leben prägen sollte: „Ich hatte meine gesundheitlichen Probleme bislang nie mit der Ernährung in Verbindung gebracht.“

 

Paleo-Ernährung als Rettung

Solchermaßen sensibilisiert setzte sich die gelernte Restaurantfachfrau fortan intensiv mit den Inhaltsstoffen von Lebensmitteln auseinander: „Ich war gezwungen, aufgrund diverser Unverträglichkeiten und Allergien mir eine ausgewogene Ernährung zusammenzustellen, ohne Laktose, Gluten, Baumnüsse und bestimmte Gewürze sowie Kräuter.“ Die Möglichkeit, täglich mit den richtigen Lebensmitteln positiv auf Körper und Seele Einfluss zu nehmen, faszinierte sie so sehr, dass sie nach langen Jahren in der Gastronomie beschloss, sich zur Ernährungsberaterin ausbilden zu lassen: „Ich wollte mit meinem Wissen anderen Menschen helfen.“

Heute berät die 44-Jährige online sowie im Raum Konstanz/Kreuzlingen gesunde und kranke Menschen in Ernährungsfragen aller Art (www.einfach-genussvoll.ch).Sie therapiert in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten ernährungsbedingte Krankheiten und leistet Aufklärungsarbeit, immer unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse: „Ich unterstütze Menschen mit Arthrose, Bluthochdruck oder Übergewicht dabei, durch eine Ernährungsumstellung die Symptome zu lindern und besser kennenzulernen. Eine gesunde natürliche Ernährung bietet nicht nur einen kulinarischen Genuss, sondern hilft, schmerzfreier, leistungsfähiger und gesünder zu leben.

 

Leistungsfähiger durch gesunde Ernährung

Um das bisherige Essverhalten zu analysieren, müssen Ihre Kunden eine Woche lang genau Buch führen: „Vom Zucker im Kaffee bis zum Gummibärchen vor dem Fernseher möchte ich alles wissen.“ Daneben erfasst sie Lebensrhythmus, Krankheiten und Unverträglichkeiten. Danach erstellt Sandra Badun einen speziell auf den Kunden zugeschnittenen Ernährungsplan, der dessen Wünsche und Ziele beinhaltet. Während den nächsten zwölf Wochen findet wöchentlich ein Beratungsgespräch statt, persönlich oder online. Bei dringenden Fragen ist sie über WhatsApp oder E-Mail erreichbar. Auf diese Weise erarbeitet die Wahl-Schweizerin Schritt für Schritt ein neues Essverhalten, um Übergewicht, Unverträglichkeiten oder Zivilisationskrankheiten wirksam zu linden.

Zucker, Fertiggerichte, Energy Drinks und Fast Food sind dabei tabu. Süßstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Aromen fördern den Hunger: „Diese künstlich hergestellten Produkte haben für mich nichts mit Lebensmitteln zu tun. Wer möchte schon chemisch hergestellte Stoffe im Körper haben?“ Die Konzentration auf schnell verwertbare Kohlenhydrate, welche beispielsweise in Weißmehl enthalten sind (Kuchen, Brötchen, Weißbrot, Pizza, Pasta), löst ein rasantes Ansteigen des Blutzuckerspiegels aus, der idealerweise konstant gehalten werden sollte. Heißhunger wird gefördert. Dazu kommen entzündungsfördernde, krebserregende Stoffe, Transfette sowie hormonfördernde Stoffe, die für ein Ungleichgewicht im Körper verantwortlich sind. Die schnell verwertbaren Kohlenhydrate und der obligatorische Zucker – alles zusammen wirkt sich negativ auf die Körperzellen aus: „Man isst mehr als nötig.“

 

Bittertropfen, um Gelüste einzudämmen

Menschen, denen es häufig nach Süßem gelüstet, „sollten wissen, dass ihr Blutzucker durch Zuckerhaltiges und schnell verwertbare Kohlenhydrate schwankt, und sie dadurch ständig zum Essen getrieben werden.“ Bei Chips sorgen Geschmacksverstärker dafür, dass es schwierig ist, aufzuhören. Sandra Badun empfiehlt Bittertropfen ohne Alkohol aus der Apotheke, um die salzigen Gelüste einzudämmen. Für den entspannten Fernsehabend kann sich die Ernährungsberaterin auch gut Karotten- oder Gurken-Sticks oder ungesüßtes und nicht gesalzenes Popcorn zum Knabbern vorstellen.

Eine ausgewogene Ernährung beinhaltet einmal wöchentlich hochwertiges Fleisch aus stressfreier Schlachtung oder Fisch, sehr viel Gemüse wie beispielsweise Brokkoli, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen) sowie Eier, Milchprodukte, zuckerarmes Obst wie Himbeeren, Heidelbeeren, Äpfel oder Erdbeeren. Empfehlenswert sind auch komplexe Kohlenhydrate. Diese finden sich beispielsweise in Haferflocken. Gesunde Fette sind in Leinöl und Eiweiß in Magerquark enthalten. Der Körper benötigt 47 lebenswichtige Bausteine, die sich zusammensetzen aus den sogenannten „essentiellen“ Eiweißbausteinchen, hoch ungesättigten Fetten sowie Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen: „Erhält unser Körper diese 47 Bausteine, kann er aus diesen alles Notwendige bauen.“ Gut zu wissen: Zucker enthält nichts von diesen lebensnotwendigen Bausteinen, Getreide oder Getreideprodukte nur sehr wenig.

 

47 lebenswichtige Bausteine für den Körper

Vegetarische und vor allem vegane Ernährungsformen erfordern genaue Kenntnisse über die benötigten Nährstoffe: „Bei einer dauerhaften veganen Ernährung wird beispielsweise dringend empfohlen, das wichtigste Vitamin B12 als Nahrungsergänzung zuzuführen.“ Nach Ansicht der Ernährungsberaterin können Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Vitamin D3 oder Vitamin C durchaus sinnvoll sein: „Nur sollten Sie nicht einfach wahllos konsumiert werden, sondern erst nach ärztlicher Analyse.“ Multipräparate lehnt Sandra Badun dagegen strikt ab: „Hier kann die unkontrollierte Einnahme der zusammengemixten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine unter Umständen auch einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben.“

 

Finger weg von radikalen Diäten!

Auch radikale Diäten sieht die 44-Jährige sehr kritisch: „Dem Körper wird eine Hungersnot vorgegaukelt. Es tritt der Jo-Jo-Effekt ein: er behält mehr bei sich als nötig, um für eine eventuelle weitere Hungersnot vorzusorgen. Und ganz generell: man kann nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen die Kilos abbauen, welche sich über Jahre entwickelt haben.“ Intervallfasten hingegen ließe sich gut in einem Ernährungsplan integrieren, „um dem Körper Zeit und Ruhe für eine Zellregeneration zu geben.“

Als ausgebildete Ernährungsberaterin weiß Sandra Badun ganz genau, auf was man beim Essen achten sollte.