13.03.2023

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser

wer hat nicht schon vom „Fachkräftemangel“ gehört? Im ganzen Land fehlen sie: die Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Die Gründe sind vielschichtig. Doch zwei stechen heraus. Zum einen der demografische Wandel und zum anderen die Unlust der Jugendlichen auf eine Ausbildung. Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit gehen nach und nach in den Ruhestand, während deutlich weniger junge Menschen nachrücken.

Die Gesellschaft in Deutschland altert. Laut aktuellen Vorausberechnungen wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, also Personen zwischen 20 und unter 65 Jahren, bereits im Jahr 2030 um 3,9 Millionen auf 45,9 Millionen Menschen sinken. Im Jahr 2060 sind es dann schon 10,2 Millionen weniger Menschen, die im Arbeitsleben stehen.

Darüber hinaus konzentrieren sich die wenigen jungen Menschen in Summe hauptsächlich auf Abitur und Studium. Ausbildungsberufe bleiben da auf der Strecke.
Auch wir als Energieversorger, Badbetreiber und Abwasser-Entsorger haben zunehmend Schwierigkeiten, unsere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu besetzen. Aber ohne Strom, Wärme und Trinkwasser sowie ohne die Entsorgung des Abwassers kommt unsere Zivilisation schnell an ihre Grenzen. Ganz abgesehen von der Umsetzung der Energiewende im Sinne des Klimaschutzes.

Fazit: Der Fachkräftemangel ist definitiv ein gewaltiges Problem. Wir von der HIERBLEIBER-Redaktion wollen uns in dieser Ausgabe genauer damit beschäftigen. Warum sind diverse Ausbildungsgänge so unbeliebt? Sind es Vorurteile? Wir haben Azubis gefragt.

Ich wünsche Ihnen also eine lehrreiche Lektüre – und wer weiß, vielleicht kennen Sie ja einen jungen Menschen, der sich für eine Ausbildung begeistern lässt…

Ihr Jochen Schicht
Abteilungsleiter Kommunikation und Marketing
ENRW Energieversorgung Rottweil

Diese jungen Menschen haben vor drei Jahren ihre Ausbildung bei der ENRW begonnen.