13.03.2023

„Meine Ausbildung ist ausgewogen!“

Azubi Elisa Zirngibl, Maiers Johanniterbad, Rottweil

→ AUSBILDUNGSPLATZ FREI - FACHFRAU/MANN FÜR RESTAURANTS UND VERANSTALTUNGSGASTRONOMIE

Essen gehen soll schön sein. Ein Erlebnis. Ein Genuss. Damit es so weit kommt, muss nicht nur die Mahlzeit sehr fein schmecken. Es sind neben dem Ambiente so viele Kleinigkeiten, die ein Restaurant zu einem guten oder sehr guten machen: eine saubere Tischdecke beispielsweise, freundliches Personal und ein top Service. Dafür zuständig sind die Fachleute für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für diesen Ausbildungsberuf. Eine Ausnahme ist die 19-jährige Elisa Zirngibl aus Trossingen. Die junge Frau lernt seit August 2022 den Beruf der Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie in Maiers Johanniterbad in Rottweil. „Mich hat es als Kind schon fasziniert, wenn im Gasthaus jemand mit drei vollen Tellern an den Tisch kam“, erinnert sich Elisa. Nach dem Realschulabschluss und einem Praktikum stand für sie fest: Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie sollte es sein.

Was ist denn an einem bisschen Kellern schon dran? Wer so denkt, ist falsch gewickelt. Allein die sogenannten „Lernfelder 1-3“ an der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Villingen-Schwenningen, welche Elisa regelmäßig besuchen muss, deuten es schon an: da steckt mehr dahinter. Lernfeld 1: Service… Tisch eindecken, Besteck und Gläser auf Hochglanz polieren, heißt: Fingerabdrücke, Flecken oder Wassertropfen zu eliminieren. Lernfeld 2: Küche… Gar-Arten lernen, Schnitttechniken beherrschen und Hygieneregeln kennen. Lernfeld 3: Wein… über Weinsorten, Rebsorten und Anbaugebiete Bescheid wissen.

Wer nicht gerne mit Menschen zu tun hat, wird bei diesem Job nicht glücklich. Die Gäste freundlich zu empfangen, sie an die Tische zu geleiten, die Speisekarten auszuhändigen, bei der Bestellung zu beraten, das Essen und die Getränke zu servieren, abzuräumen, Tische abzuwischen und neu einzudecken gehören zu den Kernaufgaben. Grundlegende Sprachkenntnisse in Englisch und idealerweise auch Französisch sollten ebenfalls vorhanden sein. „Mise en place“ lautet der Fachbegriff für die Zeit, bevor das Restaurant öffnet. Der Gastraum und die Küche werden vorbereitet. Elisa räumt die Spülmaschine aus, richtet die Teller hin, poliert Besteck und Gläser, leert den Müll, faltet Servietten und füllt Zucker und Obst auf. Die Speisekarte kann Elisa auswendig inklusive allen Inhaltsstoffen. Beim Servieren wird nämlich das Gericht genannt. Und Gäste, die an Allergien leiden, kann sie entsprechend beraten. Natürlich hat Elisa auch schon die meisten Gerichte gekostet. Schließlich muss sie wissen, wie was schmeckt. Ihr Favorit: Rehschnitzel.

Ihr schönstes Erlebnis bislang in der Ausbildung war nicht der Aufenthalt des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in ihrem Ausbildungsbetrieb. Den hat sie knapp verpasst. Vielmehr war es das Azubi-Menü, welches im November von den Azubis aus Küche und Service für deren Familien und andere Gäste veranstaltet worden war: „Wir waren für alles verantwortlich. Für Deko, Wein und das Menü. Es gab fünf Gänge. Hauptgericht war Reh mit Kräuterknöpfle.“ Ein voller Erfolg…

Was mag sie an ihrer Ausbildung? „Ich freue mich, wenn ich sehe, dass es den Gästen gefällt. Im Unterschied zu einer Bürotätigkeit, sehe ich sofort, wenn wir einen guten Job machen. Das ist meine Motivation!“ Im besten Fall honorieren dies die zufriedenen Gäste mit Trinkgeld, welches im gesamten Team aufgeteilt wird. Darüber hinaus kann die 19-Jährige den Arbeitszeiten teilweise am Wochenende oder an Feiertagen viel Positives abgewinnen: „Ich kann dafür unter der Woche oder am Vormittag Dinge erledigen und einkaufen, wenn die meisten anderen Menschen arbeiten. Es ist also immer schön leer.“ Elisa ist sich aber bewusst, dass diese Arbeitszeiten ein Knackpunkt für viele in ihrem Alter ist: „Viele stört dies vielleicht, mich aber eben nicht.“ Versteht sich von selbst, dass sie in ihrer Freizeit gerne essen geht: „Natürlich möchte ich schauen, wie es die anderen machen.“

Und was ist mit den drei vollen Tellern, die der Profi gekonnt auf zwei Armen balancieren kann? Elisa übt fleißig: „Mit alten Tellern und Obst.“ Es klappt schon ganz ordentlich. Serviert und eingeschenkt wird übrigens wenn irgendwie möglich immer von rechts. Warum? Niemand weiß es so genau. Vielleicht weil es mehr Rechts- als Linkshänder gibt. Es gehört jedenfalls zum Erlebnis in einem guten Restaurant einfach dazu.

BENEFITS

• Ausflüge zu Lieferanten oder in die Natur
• Individuelle Fortbildungen
• Meetings
• Azubi-Menü
• Tischtennisturnier

KONTAKT

Maiers Johanniterbad
Tobias Maier | Johannsergasse 12 | 78628 Rottweil
info@johanniterbad.de | www.johanniterbad.de