13.03.2023

„Mit meiner Ausbildung stehe ich nie mit dem Rücken zur Wand!“

Azubi Caroline Müller, Mauch GmbH & Co. KG, Dunningen

→ AUSBILDUNGSPLATZ FREI - AUSBAUMANAGER/-IN STUKATEUR/-IN

Im Jahr 2043 – Zukunft

Überraschend früh kam der Winter in die Region. Kein Problem für die Glücklichen, welche in den noch wenigen verputzten Gebäuden leben. Viele Menschen jedoch frieren bitterlich in ihren neu erbauten Behausungen. Der Wind pfeift durch die Fugen des Mauerwerks. Weder Gips-, Lehm-, noch Kalkputz stellt sich ihm entgegen. Keine Dämmung wehrt die Kälte ab und hält die Wärme hinter den Wänden und unterm Dach. Die Wände innen und außen bestehen aus hässlich grauem Mauerwerk oder verfaulten Holzlatten. Viele Bäder schimmeln, da die Wände der permanent hochgeheizten Räume keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Die Ursache des Problems: Der Beruf des Stuckateurs oder Gipsers ist längst ausgestorben. Schon vor zwanzig Jahren entschieden sich kaum noch jungen Menschen für eine Ausbildung in diesem Handwerk. Nun dauert es Jahre, bis einer der wenigen verbliebenen Gipser und Stuckateure Zeit findet, um einen neuen Auftrag auszuführen.

Stümperhafte Versuche von Laien, Wände zu spachteln oder Dämmplatten professionell anzubringen, sind zu Tausenden hoffnungslos gescheitert. Um das wertvolle Fachwissen dieses Handwerkerstandes nicht komplett zu verlieren, hat die Regierung alle noch lebenden Gipser und Stuckateure erfasst und zu fachlichen Interviews verpflichtet.

Im Jahr 2023 – Gegenwart

Was genau macht ein Stuckateur oder Gipser? Caroline Müller lacht: „Diese Frage muss ich ziemlich oft beantworten.“ Die künftige „Ausbau-Managerin“ (dazu später mehr) aus Herrenzimmern hat Erfahrung mit unkundigem Publikum. Als Ausbildungsbotschafterin zieht die 20-Jährige regelmäßig durch die Schulen der Region, um für ihre Handwerkssparte die Werbetrommel zu rühren. Dies gelingt ihr hervorragend. Nach dem rund einstündigen Gespräch erwägt sogar der Schreiber dieser Zeilen einen Quereinstieg. Kurzum: Carolines Begeisterung überzeugt.

„Maurer und Zimmerleute sind natürlich in der Lage, ein Gebäude zu erstellen, doch wir Stuckateure sorgen dafür, dass die Wände dicht sind und noch dazu schön aussehen“, erklärt Caroline. Heutzutage gibt es nahezu unendlich viele Möglichkeiten, die Oberflächen von Wänden zu gestalten – innen und außen. Sogar der „Stuck“ kommt zurück, jene kunstvolle Verzierung von Wänden etwa mit Ornamenten und Formen: „Zusammen mit raffinierten LED-Beleuchtungen sind mit Verkleidungen aus Stuck tolle Sachen möglich“, schwärmt die 20-Jährige.

Längst lässt sich gutes Geld als Gipser und Stuckateur verdienen, denn: „Ohne uns kann man kein Haus bauen.“ Mit Geld nicht zu ersetzen: handwerkliche Fachkenntnisse, die auch im Privaten gefragt sind: „Wir können zuhause fast alles selbst machen.“

Gipser und Stuckateure werden innen und außen benötigt: „Wir arbeiten also hälftig an der frischen Luft, wenn es um Dämmung und Außenputz geht, und hälftig in warmen Innenräumen, wenn der Estrich gelegt sowie der Innenputz auf Wände und Decken aufgebracht wird. Auch arbeiten wir mit unglaublich vielen und unterschiedlichen Materialien. Das macht den Job so spannend und abwechslungsreich.“
Wie es der Zufall will, stammt die junge Frau selbst aus einem Stuckateur-Betrieb. Der Weg war also vorgegeben, könnte man meinen. Doch weit gefehlt: „Ich habe nach dem Abi bewusst auch Praktika in anderen Berufszweigen absolviert, bevor meine Entscheidung feststand.“ Seit Oktober 2020 macht sie eine Ausbildung zur Ausbaumanagerin beim Stuckateur-Betrieb Mauch GmbH & Co. KG in Dunningen. Bislang hat sie diese Entscheidung noch keinen Tag bereut: „Studieren wäre nix für mich. Ich bin ein aktiver Mensch und muss etwas mit den Händen machen.“

Durch ihr Abitur ist Caroline Müller berechtigt, die Ausbildung zur Ausbaumanagerin zu machen. Auch eine abgeschlossene Berufsausbildung würde diese Ausbildung ermöglichen. Nach drei Jahren ist der Abschluss als „Stuckateur“ erreicht. Nach weiteren sechs Monaten haben sich die Azubis dann zum/zur „Ausbaumanager/in“ qualifiziert. Mit diesem Abschluss besteht die Möglichkeit, als Bauleiter oder Meister in einem Fachbetrieb zu arbeiten oder gleich in die Selbstständigkeit zu starten. Seit einigen Jahren ist auch die Branche der Gipser- und Stuckateure übrigens keine Männer-Domäne mehr. Rund 20 Prozent der Berufsanfänger sind weiblich. Maschinen und neue Technologien erleichtern die früher nahezu durchweg schwere körperliche Arbeit deutlich.
Dass der Berufszweig der Gipser und Stuckateure mit Vorurteilen behaftet ist, motiviert sie nur noch mehr: „Es ist längst nicht mehr der dreckigste aller Handwerksberufe. Wir arbeiten mit hochwertigen Abdeckfließen und neuen Techniken. Niemand kommt jeden Abend als Gips-Schneemann von der Baustelle und auch die Kunden sind überrascht, wie sauber wir arbeiten.“

Wenn Verputzen, Estrich, Trockenbauwände, Akustik und Dämmung sozusagen die „Pflicht“ ist, sprechen die Stuckateure bei Stuckarbeiten von der „Kür“. Caroline durfte neulich für eine Woche dem kreativsten Stuckateur des Jahres 2016 über die Schulter schauen: Uwe Marko verzaubert unter anderem die historischen Gebäudenachbauten im Europa Park Rust mit seinen Stuckkünsten und das im wahrsten Sinn des Wortes: „Das ist wirklich Kunst! Alles Unikate“.

Carolines Ausbildungsbetrieb in Dunningen hingegen ist spezialisiert auf das Thema „gesundes Wohnen“. Mit alten und neuen Techniken entstehen jedes Jahr viele hundert Quadratmeter Naturkalk- oder Lehmoberflächen, welche die Schadstoffe aus der Raumluft um bis zu 90 Prozent reduzieren und somit die Raumluft verbessern. Ein weiteres Spezialgebiet ist die Akustik. Diese sorgt überwiegend in Kindergärten, Schulen und Büros für mehr Ruhe und Konzentration.

Caroline Müller liebt ihren Beruf „Ausbaumanager/Stuckateur“: „Hier sind Körpereinsatz, Gehirn und Kreativität gefragt. Langweile gibt es hier keine, nur grenzenlose Möglichkeiten. Was will man mehr?“

BENEFITS

• Netto-Lohn-Optimierung
• Physiotherapie
• Übernahme Kindergarten-Gebühren
• E-Bikes
• Diensthandy
• Tankgutscheine
• Dienstwagen

KONTAKT

Mauch GmbH & Co. KG
Wolfgang Mauch | Stuckateurmeister
Max-Planck-Weg 4 | 78655 Dunningen
Tel. 07403 91143 | wolfgang@mauch-ausbau-fassade.de
www.mauch-ausbau-fassade.de