Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser
die Lage auf den Energiemärkten hat sich leider weiter verschärft. Zwischenzeitlich wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Was bedeutet dies? Um die Versorgung mit Erdgas bei einer unsicheren Versorgungslage zu regeln, gibt es einen Notfallplan Gas. Dieser Plan sieht drei Stufen vor: Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe.
Die Frühwarnstufe wurde von der Bundesregierung bereits vor Wochen ausgerufen. In dieser Phase hat etwa die Bundesnetzagentur als zuständige Behörde erarbeitet, nach welchen Kriterien sie bei einer Notlage das knapp gewordene Gas verteilen kann. In der Alarmstufe werden bereits erste marktbasierte Maßnahmen von den Netzbetreibern umgesetzt, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Liefereinschränkungen aus Russland hat sich die Versorgungslage in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert. Damit wird das Ziel, die Erdgasspeicher bis im Herbst auf die vorgegebenen Speicherstände aufzufüllen, deutlich erschwert. Zudem muss mit starken Preisverwerfungen, die auch kurzfristig zu Preisanpassungen führen können, gerechnet werden, da die nicht mehr gelieferten Erdgasmengen zu stark gestiegenen Preisen neu beschafft werden müssen.
Haushalte, aber auch Krankenhäuser und Pflege-einrichtungen, die Feuerwehr und die Polizei sowie Fernwärmekunden sind in Deutschland besonders geschützt. Auch im Fall eines Engpasses in der Notfallstufe werden diese weiter versorgt, wenn die Industrie bereits Einsparungen vornehmen muss. Das erklärte Ziel aller Akteure ist es, die rund 21 Millionen an das Gasnetz angeschlossenen Haushalte möglichst ohne Unterbrechung mit Erdgas zu beliefern. Generell ruft die Bundesregierung deshalb dazu auf, Energie zu sparen.
Die ENRW ist bereits seit Frühjahr auf Grundlage ihres Energiemanagementsystems dabei, den eigenen Verbrauch zu senken. Die Einstellung des Parallelbetriebs von aquasol und Freibad in diesem Sommer war dabei eine erste Maßnahme. Zusätzlich wird die Beckentemperatur im Freibad abgesenkt. Die Städte und Kommunen in unserem Versorgungsgebiet arbeiten mit Hochdruck daran, den Verbrauch in den öffentlichen Gebäuden zu senken.
Was können Sie als Kunde in dieser schwierigen Situation tun?
80 Prozent des Wärmeverbrauchs entfallen auf Heizen und warmes Wasser. 15 Prozent davon können kurzfristig und mit einfachen Maßnahmen eingespart werden: (siehe nächste Seite)
Auch wenn wir nach Corona bereits mitten in der nächsten Krise stehen, dürfen wir nicht den Mut verlieren. Lassen Sie uns versuchen, die bevorstehenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen! Nun wünsche ich Ihnen trotz aller Widrigkeiten eine energiegeladene Lektüre.
Ihr Christoph Ranzinger
Geschäftsführer
ENRW Energieversorgung Rottweil
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