Schluss mit dem Winterschlaf

Das Frühjahr 2024 bescherte großen Teilen Deutschlands noch einmal unerwartete Schneemengen – so auch der HIERBLEIBER-Region. Eine ganze Weile sah es beinahe so aus, als würde es gar nicht mehr richtig Frühling werden, aber davon ließen sich die Kolleginnen und Kollegen des ENRW Eigenbetriebs Bäder nicht abhalten: Der Plan für die sogenannte Auswinterung des Rottweiler Freibads stand fest und die Mitarbeitenden machten sich Mitte April daran, Becken und Anlage für die kommende Saison auf Vordermann zu bringen.

„Das Freibad aus dem Winterschlaf zu holen ist jedes Jahr eine große Aufgabe für uns“, so Steven Ulrich, Abteilungsleiter Bäder bei der ENRW. „Und da all das parallel zum Betrieb des Sole- und Freizeitbades aquasol geschieht, müssen Kapazitäten sorgfältig geplant werden, denn es gibt einiges zu tun. Wir starten jedes Jahr etwa acht Wochen vor der geplanten Eröffnung mit den Arbeiten.“

An erster Stelle steht dabei stets das Ablassen der Becken, denn diese bleiben über den Winter hinweg mit Wasser gefüllt. Das verhindert Frostschäden und schützt Farbe, Fliesen sowie die Ab- und Zuläufe. Im nächsten Schritt werden die Becken gesäubert und auf etwaige entstandene Schäden überprüft, die noch vor der Neubefüllung behoben werden müssen. „Am häufigsten kommt es über den Winter vor, dass Fliesen im Außen- oder Beckenbereich springen oder absplittern“, erklärt Steven Ulrich. „Dann werden die betreffenden Teile von unseren zuverlässigen Handwerkern ausgetauscht.“

Im Zuge der Auswinterung reinigen die Mitarbeitenden zudem die Wasserspeicher im Technikbereich. Nach und nach bringen sie Laufwege sowie die Spiel- und Sandplätze im Bad in Ordnung und befreien alles von Schmutz und Laub. Für die diesjährige Saison wurden zudem Akustikpaneele in der Wärmehalle installiert und der Fallschutz im Kleinkinderbereich erneuert. Hinzu kamen auch ein neuer Basketballkorb sowie 20 neue Sitzbänke für die Besucherinnen und Besucher. „Zu den Anschaffungen gehören auch neue Sonnenschirme. Hier ist die Abnutzung deutlich höher als im privaten Gebrauch“, berichtet Steven Ulrich. „Wir überprüfen und ersetzen diese daher regelmäßig. Und auch die Sicherheit im Bad rückt immer stärker in den Fokus, daher haben wir 2024 unsere Kameraanlage ausgeweitet.“

2024 startete die Freibadsaison wie geplant am 18. Mai. „Wir haben uns sehr gefreut, diesen Termin halten zu können – lange Zeit hatten wir Sorge, dass das ungewöhnlich kalte Wetter doch noch zu einer Verschiebung der Eröffnung führen würde“, so Steven Ulrich. „Dennoch gibt es ein paar Wehrmutstropfen – eines davon ist das Thema Personal- und Fachkräftemangel, der auch uns seit einigen Jahren schwer zu schaffen macht. Wir freuen uns daher immer über Bewerbungen“, ergänzt er.

Besonders stark ins Gewicht fällt dieser Mangel zu der Zeit, in der das aquasol und das Freibad zeitgleich geöffnet haben. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Parallelbetrieb minimiert.
Das hat noch weitere Vorteile: „Auch die Kosten für Wasser, Strom und Wärme können wir so etwas eindämmen“, erklärt Steven Ulrich. „Positiv ist, dass wir durch die hauseigene Photovoltaikanlage unseren gesamten Strombedarf für das Freibad selbst abdecken können. Die Wärme beziehen wir über das Fernwärmenetz aus dem aquasol. Eine Preissteigerung im Bereich der Gastronomie war aber leider zum Freibadbeginn unumgänglich, die Einkaufspreise sind leider nochmals deutlich gestiegen.“

Und nicht nur kurz vor Eröffnung des Freibades stehen jährlich wichtige Arbeiten an, auch die Sommerpause des Sole- und Freizeitbades aquasol wird sinnvoll genutzt. 2024 liegt der Fokus auf der Überprüfung der Spannbetonträger des Dachs. Diese müssen im Fünf-Jahres-Turnus überprüft werden. Letztmalig ist das beim großen Schwimmhallenumbau 2019 geschehen.