20.04.2021

„Wir sind sehr stolz, für den FC Bayern arbeiten zu dürfen“

Wussten Sie, dass das Herz des internationalen Fußball-Konzerns FC Bayern München auf dem ehemaligen Wasserturm in Rottweil überwacht wird? Kein Scherz! Das IT-Unternehmen mawa-solutions GmbH ist vom deutschen Rekordmeister seit 2011 damit beauftragt, rund um die Uhr die Rechenzentren am Hauptsitz in der Säbener Straße, am Nachwuchs-Leistungszentrum (Campus) sowie in der Allianz Arena im Blick zu haben und bei Störungen einzuschreiten. Mit „Rechenzentrum“ ist die zentrale IT-Technik eines Unternehmens gemeint. Die Verantwortung ist groß, denn der mit rund 293.000 Mitgliedern mitgliederstärkste Sportverein der Welt operiert in nahezu allen Geschäftsfeldern online – vom Ticketing, über die Mitgliederverwaltung bis hin zu TV-Streams. Die Überwachung umfasst 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Gearbeitet wird mit Bereitschaftsdiensten und Piepser. Alle Rechenzentren sind redundant aufgebaut, will heißen: es gibt alles doppelt. Fällt ein System aus und muss repariert werden, läuft das andere System weiter.

Doch die mawa-solutions GmbH bietet nicht nur Betrieb und Betreuung von Rechenzentren. Auch Software-Lösungen in den Bereichen „Zeiterfassung“ und „Zutrittskontrolle“ sowie Services rund um das Thema EDV gehören zum Portfolio: „Beim FC Bayern beispielsweise sind wir auch bei Erneuerungen oder Events gefragt. Derzeit arbeiten wir beispielsweise gerade am Austausch der kompletten Hardware in der Allianz Arena aufgrund der Europameisterschaft im Sommer“, erklärt Firmengründer Heiko Maier. Die mawa- solutions GmbH betreut jedoch nicht nur Kunden vom Schlage eines FC Bayern: „Wir haben große Kunden wie die Deutsche Post oder Langnese, aber genauso auch das kleine Farbengeschäft um die Ecke.“ Nur Mini-Aufträge wie Notebooks liefern oder Drucker installieren übernehmen die EDV-Spezialisten nicht.

Corona hat das IT-Unternehmen vor ganz besondere Herausforderungen gestellt: „Für uns selbst war es kein Problem. Eine kurze Mitteilung übers Intranet und sofort waren alle Kolleginnen und Kollegen von einem Tag zum anderen im Homeoffice.“ Doch die technischen Voraussetzungen eines IT-Dienstleisters lassen sich nicht mit denen anderer Firmen und Organisationen vergleichen: „Quasi über Nacht haben uns viele Kunden kontaktiert und um eine schnelle Lösung gebeten, damit die Belegschaft von zuhause aus arbeiten kann.“

Im März 2020 musste das elfköpfige Team somit innerhalb kürzester Zeit insgesamt rund 1.000 Heim-Arbeitsplätze ermöglichen: „Wir haben zwei Wochen rund um die Uhr virtuelle Arbeitsumgebungen geschaffen und Netze miteinander verbunden. Dann waren unsere Kunden wieder in der Lage, wirtschaftlich kostendeckend zu arbeiten.“ Bis heute hält die Pandemie die IT-Spezialisten auf Trab: „Die Kunden wünschen weitere digitale Tools, beispielsweise im Bereich der virtuellen Kommunikation oder der Zeiterfassung.“ Um die Arbeitszeiten im Homeoffice digital zu erfassen, entwickelten Maier und Team eine App fürs Smartphone zum Ein- und Ausbuchen.

Durch Corona reich geworden? Einen gewissen Vorteil streitet der 42-Jährige nicht ab, aber eine goldene Nase habe sich sein Unternehmen durch das Virus auch nicht verdient: „Durch den fehlenden Kundenkontakt mussten wir auch Einbußen hinnehmen. Viele Projekte ergeben sich auch in unserer Branche erst im persönlichen Gespräch.“ Selbst im Kollegenkreis sind persönliche Gespräche seit dem ersten Lockdown Mangelware: „Hier an unserem Firmensitz ist pro Stockwerk immer nur eine Person anwesend. Anders geht es nicht.“ Dies hat mit der besonderen Architektur des Bauwerks zu tun. Seit dem 1. Januar 2020 ist die mawa-solutions GmbH im ehemaligen Wasserturm der ENRW auf der Rottweiler Charlottenhöhe beheimatet: „Es herrscht eine absolut tolle Atmosphäre. Die Aussicht ist gigantisch, aber in den Aufzug passen halt nur zwei bis drei Personen – in Corona-Zeiten eine potentielle Gefahr.“ Aus diesem Grund kam das Team gerade einmal für zweieinhalb Monate in den Genuss des neuen Firmensitzes, dann kam Corona…